Jürgen Kleindienst
09.11.2005

Nachkriegs-Kinder

Autor/en: Jürgen Kleindienst

Nahrung, die wir brauchen

von Werner Fuchs

Als Jürgen Kleindienst die 67 Geschichten für diesen Band sammelte, wusste er wohl noch nicht, dass „Storytelling“ mehr als nur ein vorübergehender Trend sein wird. Und zwar nicht nur im Marketing, sondern auch im Bildungswesen. Auch wenn man hüben wir drüben die Meinung pflegt, Fakten seien das Wesentliche. Und es gebe so etwas wie überprüfbare Wahrheiten. Ob denn die Erzähler auch wirklich alles so erlebt haben, wie es nun auf dem Papier steht, ist völlig nebensächlich. Denn es geht um den Kern einer Geschichte. Woran sich die zu Wort kommenden Nachkriegskinder erinnern, ist einerseits Privatsache. Andererseits wirken ihre Erlebnisse jedoch bis in unsere Zeit fort. Weil die einflussreichsten Prägungen eben in der Kindheit geschehen. Marktforscher würden lieber diesen Sammelband lesen, statt „Fünfzigjährige Plus“ mit Fragebogen zu belästigen. Die Ergebnisse wären aussagekräftiger.

Nebst den 67 Erinnerungsstücken finden wir in diesem Buch ein Register zu den Orten, an denen die Erstaufführungen stattfanden, eine Chronologie der historischen Fakten von 1945 -1950, eine Übersicht der bisher erschienenen Bände und Daten zu den Verfassern. 1998 ertmals erschienen, liegt nun bereits die 4., korrigierte Auflage vor. Schön.

Mein Fazit: Zufällig auf den Zeitgut Verlag gestossen worden, gehöre ich bereits zu den Fans. Lehrkräfte, Nostalgiker, Geschichtensammler, Marketer und Liebhaber des Alltags finden in diesem Band 67 kleine und grosse Perlen eines Schatzes, aus dem wir alle unseren Hunger nach dem echten Leben stillen können.