Edgar Hilsenrath

„Deutsch war nicht die Sprache der Nazis. Es war meine Sprache.“

Erinnerungen werden vor allem über die gesprochene und geschriebene Sprache übermittelt. In der Edition Zeugen einer Zeit ist nun vom Verein Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden eine Doppel-CD erschienen, auf der Edgar Hilsenrath aus seinem Leben erzählt.

Lesen »
Literarisches Berlin 2009

Literarisches Berlin

Das Titelbild des Kalenders 'Literarisches Berlin 2009', von dem hier die Rede sein soll, ziert eine Fotografie, die von Joseph Gallus Rittenberg aufgenommen wurde; sie ist das wohl bekannteste Foto von Heiner Müller, der, aus der Kanalisation – aus dem Underground zum Overground – krabbelnd, sich ans Tageslicht begibt. Dann folgen...

Lesen »
tote rennen

Tote Rennen

„inkognito sitzt er in Island und häuft Selbstgefühl an; was er wohl leisten könnte, wäre er wo etwas los ist!“, schreibt Oswald Wiener über seinen Freund, den Künstler Dieter Roth. Sie treffen sich zum ersten Mal 1966. Wiener war zu diesem Zeitpunkt ein Star in seiner Heimatstadt Wien angehimmelt als Fahrer einer Harley Davidson, sagenumwoben als...

Lesen »

Freak Like Me

George Lucas ist es mit seiner zweiten Star Wars Triologie fast gelungen, einen meiner Kindheitshelden zu zerstören, bis ich mich dazu entschied, Episode I bis III einfach zu ignorieren und so gut wie möglich zu verdrängen. Heath Ledgers psychopathischer, aber sehr menschlicher Joker steht für mich allerdings...

Lesen »
Edward mit den Scherenhänden

Tastende Instrumente

Unter der Krise der Linearität verstand Vilèm Flusser im gleichnamigen Aufsatz den „Aufstand“ der Zahlen gegen die Buchstaben, also eine prinzipielle Spannung zwischen den Kulturtechniken Zahl und Vokalalphabet. Er konstruiert die Krise auf der Grundlage eines dreistufigen Geschichtsmodells, in dem eine bildlich-magische Phase von einer schriftlich-begrifflichen abgelöst wird.

Lesen »
Dolls

Mit Gewalt gegen die Großen

Dass seine Filme spätestens seit "Sonatine" (1993, zeitverzögert in den deutschen Kinos) eine große Fangemeinde gewonnen haben, ist unter anderem dem kleinen Kölner Filmverleih Rapid Eye Movies (R.E.M.) zu verdanken. Der Verleih wurde vor sieben Jahren von Antoinette Köster, Stephan Holl und Sigrid Limprecht, die zugleich Geschäftsführerin der Bonner Kinemathek ist, gegründet. Gestartet hat man mit...

Lesen »
Saigo Takamori mit seinen Offizieren des japanischen Samuari-Klan der Satsuma

Karate, Elvis Presley und Imperialismus

Was aber waren die Auslöser dafür, dass sich Karate zu einer solchen Reife entwickelte? Wahrscheinlich liegt ein wesentlicher Grund hierfür darin, dass die chinesische Regierung ab dem Jahr 1429 ein Waffenverbot in Okinawa einführt, was die Fehden der sich bekämpfenden Feudalherrscher auf Okinawa drastisch eindämmte. Im Jahr 1609 gab es dann eine entscheidende Wende in der Geschichte Okinawas: Der japanische Samuari-Klan der Satsuma...

Lesen »
Inkaspeicher

Inkaspeicher

Vor dem Hintergrund des gewaltigen Medienwechsels, der in unserer Gegenwart von analogen Medien (wie dem Buch und der Zeitung) zu vernetzten digitalen Speichern (wie der CD-Rom und dem Internet) stattfindet, wird die Erinnerungsarbeit der Künstlerin hochaktuell. Sie berichtet, dass die weisen Männer der Inkas nicht gelesen haben, sondern mit den Knoten Gedankenbilder aus der Erinnerung wachriefen, die nur den Mitgliedern ihrer Kaste bekannt waren. Die Quipus hatten also...

Lesen »
Otto Erich Hartleben

"Mit Gott und Weltall spiel ich kühne Spiele!"

Dieses Schauspiel machte ihn schlagartig bekannt und finanziell unabhängig. Hartleben sieht sich nun in die Lage versetzt, seiner Sehnsucht nach dem Süden, wie sie in vielen seiner Gedichte bekundet ist, nachzugeben und sich in Salò am Gardasee einen Dichtersitz, die Villa Halkyone, zu kaufen, die er zu einer Dichterakademie ausbauen will. Ab 1901 lebt Hartleben abwechselnd in München und in seiner Villa Halkyone am Gardasee. Über diese Zeit hat Hein Bredendiek geschrieben: "Man saß auf den Marmorsitzen der Villa...

Lesen »