07.08.2007

Emerging Identities – East!

von Eckhard Fürlus

Das Deutsche Architektur Zentrum zeigt junge Architektur aus Mittel- und Osteuropa

© Ivan Kroupa / Radka Kurcikova

Noch bis zum 20. Februar zeigt das Deutsche Architektur Zentrum DAZ die Ausstellung Emerging Identities – East! und präsentiert damit die junge Architekturszene der mittel- und osteuropäischen EU-Metropolen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Kristien Ring. Bereits am Eröffnungsabend kamen mehr als 600 Besucher in die Ausstellung; etwa hundert Architekten waren eigens zu dieser Eröffnung aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei angereist.

Es soll ein Dialog in Gang gesetzt und eine Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ermöglicht und gefördert werden.

Das Deutsche Architektur Zentrum DAZ in der Köpenicker Straße 48/49 in Berlin hat sich in der neuen mittel- und ostdeutschen Architekturszene umgesehen und dokumentiert nun auf großen Formaten und bis ins Detail die gebauten Projekte vornehmlich junger Architekten von Berlin bis Tallinn und Ljubljana in ihren Ausstellungsräumen. Mit dieser Ausstellung will das DAZ nicht nur zu einem Streifzug durch die zeitgenössische Baukultur einladen, sondern – unterstützt durch das Symposium „Positionen“ und ein Begleitprogramm mit Abendveranstaltungen im Januar und Februar 2006 – soll ein Dialog in Gang gesetzt und eine Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ermöglicht und gefördert werden, der die Länder Deutschland, Polen, die Tschechische Republik, die Slowakische Republik, Ungarn, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen einbezieht.

Bei den vorgestellten Projekten liegt der Fokus nicht allein auf Großbauten, sondern auf heterogenen Interventionen, die aktuelle kulturelle Tendenzen in Berlin, Bratislava, Budapest, Ljubljana, Prag, Riga, Tallinn, Vilnius, Warschau und anderen Großstädten aus Mittel- und Osteuropa prägen.

Konzipiert wurde die Ausstellung Emerging Identities – East! im Deutschen Architektur Zentrum DAZ im Sommer 2005 im Anschluß an die Ausstellung Export. Wegen seiner besonderen Lage ist Berlin ein Verkehrsknotenpunkt zwischen Ost und West und geradezu prädestiniert, eine Vermittlerrolle zwischen westlichen und östlichen Architekten einzunehmen, denn hinsichtlich der Architektur unserer östlichen Nachbarn gibt es selbst bei deutschen Architekten nur geringe Kenntnisse. Gegenüber der Architektur Mittel- und Ostdeutschlands, so Andrea Nakath vom Deutschen Architektur Zentrum DAZ, ist die westliche Architektur, namentlich die holländische und italienische Baugeschichte, in weit höherem Maße in unserem architekturgeschichtlichen Bewußtsein verankert.

  • emerging identities east, ©
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Ein aus fünf Personen bestehendes Team hatte sich im vergangenen Jahr in den neuen Architekturbüros der östlichen Nachbarländer umgesehen und sich mit vielen jungen engagierten Architekten getroffen. Bei der Recherchearbeit sollte nicht dasjenige im Vordergrund stehen, was vor Jahren bereits gemacht wurde, sondern man wollte die Architekten vor Ort kennenlernen und Antworten finden auf die Fragen nach dem, was gerade heute passiert, welche Ansätze es gibt und in welche Richtung es geht. An den hier gezeigten Beispielen aus öffentlichem und privatem Bauwesen läßt sich diese Entwicklung sehr gut ablesen. Die Ausstellung Emerging Identities – East! bietet einen gelungenen Überblick über neueste Tendenzen und lenkt das Augenmerk des Betrachters vor allem auf jüngst entstandene Werke noch sehr junger Architekten. Durch die im Katalog und auf den Schautafeln verwendeten Farbstreifen ist eine Zuordnung der einzelnen Länder möglich.

Themenschwerpunkte während der Abendveranstaltungen im Februar 2006 werden sein:

1. Februar 2006
Grenzüberschreitungen – Deutsch-Polnische Kooperation in Architektur und Städtebau

8. Februar 2006
Baukultur als Botschafter – Über die Rolle der Architektur in der auswärtigen Kulturarbeit der Tschechischen Republik und Ungarn

15. Februar 2006
Bauboom – Fluch oder Segen? Eine Diskussion mit Architekturexperten aus Estland, Litauen und Lettland

Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr im Deutschen Architektur Zentrum DAZ, Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin, und werden durch Kulturbeiträge aus Film, Musik und Performance aus den jeweiligen Ländern ergänzt. Detaillierte Informationen kann man im Internet abrufen unter www.daz.de.