Jitter
07.01.2008

Jitter – Magazin für Bildgestaltung

Autor/en:

von Christian Meyer

Hamburg ist schon länger ein Zentrum gehobener Comic-Kunst. Das hängt nicht zuletzt mit der HAW Hamburg (Hochschule für angewandte Wissenschaft) und der dortigen Arbeit von Anke Feuchtenberger zusammen. Die aus diesem Umfeld entstehenden Aktivitäten zeigen sich seit einigen Jahren unter anderem in einer Zahl von Anthologien, die meist große personelle Überschneidungen zeigen. Neben den Magazinen „Orang“ und „Spring“ gibt es seit kurzem auch das Heft „Two Fast Colour“. Bereicherung kommt jetzt aus Berlin. Und was für eine - „Jitter“! Der Untertitel „Magazin für Bildgestaltung“ verweist auf die angestrebte Schnittmenge aus Comic, Kunst und Grafik-Design. Das erscheint im erwähnten Umfeld nicht ungewöhnlich, zeichnen sich doch auch „Orang“ und „Spring“ dadurch aus, dass sie die Grenze zwischen den drei Gattungen geflissentlich ignorieren. „Jitter“ nimmt noch die Animation hinzu, hebt sich aber vor allem dadurch von den anderen Publikationen ab, dass es nicht nur Arbeiten zeigt, sondern in Texten auch darüber reflektiert.

  • Blick ins Heft

Während die anderen Hefte nur die Arbeiten zeigen und auf Texte verzichten, ist „Jitter“ dezidiert an anspruchsvoller Theoriearbeit interessiert. Insgesamt liegt der Schwerpunkt allerdings klar auf der Grafik, wobei freie, narrative Arbeiten im Vordergrund stehen und die reine Gebrauchsgrafik etwas gemieden wird. Die dritte Ausgabe von „Jitter“ zum Thema Lachen erscheint in Kürze. Im ersten Band mit Schwerpunkt zum Thema ‚Zeichnung’ gab es Arbeiten von und Texte zu Natalie Huth, Lars Henkel, Katharina Gschwendtner, Silke Schmidt, Olivier Kugler und Frank Maier, die zusammen ein extrem breit gefächertes Spektrum der Illustration abdecken. Das erste Heft enthielt außerdem Interviews mit Andreas Hykade, einem der erfolgreichsten Animationsfilmer in Deutschland und seit 2005 Professor für Animationsfilm an der Kunsthochschule Kassel, und Nora Krug, die bereits für Elle, den Playboy oder die New York Times arbeitete und seit 2005 Professorin für Illustration an der Kunsthochschule in Kiel ist. Texte zu visueller Erkenntnis und automatischem Zeichnen ergänzen die ambitionierte erste Ausgabe von Jitter.

www.jitter-magazin.de